Also gut, ich geb’s zu: Ich hab mich verliebt. Nicht in einen Menschen (zumindest diesmal nicht und nicht heute), sondern in einen Film. Und zwar nicht irgendeinen Film, sondern in „Mission Impossible Ghost Protocol„. Ja, ich weiß, das klingt dramatisch, aber hey, wenn Tom Cruise sich am Burj Khalifa rumschwingt wie ein gestörter Superheld mit Höhenangst, dann darf ich das auch, oder?
Eigentlich sollte man ja meinen, dass Teil vier von irgendwas meistens der Moment ist, wo die Luft in einem Film Franchise draußen ist. Aber nicht hier. Ghost Protocol? Das ist der Moment, wo das Franchise nicht nur wieder Luft holt, sondern gleich mit einem Raketenrucksack durchstartet. Ich mein, wer zum Teufel gibt Brad Bird, dem Typen von den „Unglaublichen“, die Regie für einen Live-Action-Film mit echten Explosionen? Tom Cruise halt. Und weißt was? Es funktioniert. Besser als erwartet.
Bevor ich es vergess und ihr hier neu auf dem Blog vom Mottinger seid. Ich habe über die ersten drei Teile auch schon meine 2 Cent geshared. Aber kommen wir zurück zum vierten Teil jetzt.
Die Eröffnungsszene allein hat mich schon komplett eingesogen. Knast, Aufstand, russischer Slang, der mehr nach Google Translate klingt als nach KGB. Aber who cares? Benji ist zurück (nicht mein Hund, sondern Simon Pegg), Paula Patton haut rein, und Tom Cruise sagt mit einem ernsten Blick „Light the fuse“ und ich so: „Ja Mann, zünd das Ding an!“.
Was mich aber wirklich umgehauen hat, war die Dynamik im Team. Kein „Ethan Hunt gegen die Welt“ mehr. Sondern ein echtes, verkorkstes, liebenswertes Team, das gemeinsam gegen einen Bösewicht kämpft, der ehrlich gesagt mehr wie ein schlecht gelaunter Physikprofessor wirkt. Cobalt? Ja, nö. Kein Icon. Aber die Mission an sich. Alles geht schief, Gadgets streiken, Pläne zerbröseln, das ist pures Gold. Das macht’s menschlich. Und genau das ist es, was mich so gecatcht hat.
Dann natürlich diese Burj-Khalifa-Szene. Ich hab keine Höhenangst, aber mein Puls war bei 180. Das ist nicht nur Kino, das ist Körpererfahrung. Und dann dieser Sandsturm, what the actual fuck, als wäre jemand auf die Idee gekommen, „Wie wär’s, wenn wir jetzt einfach mal kurz Mad Max mit Spionage mischen?“. Ich hab’s geliebt.
Aber trotz all dem Spektakel, trotz der geilen Action, trotz Paula Patton in diesem Kleid (Halleluja): Was den Film für mich wirklich ausmacht, ist das Herz. Dieses kaputte Team, das nicht weiß, ob es’s gemeinsam schaffen kann. Der Schmerz von Jeremy Renner aka Brand, der glaubt, er hat Julia sterben lassen. Ethan, der seine Frau „verliert“ und dann doch aus der Ferne über sie wacht. All das ist so schön tragisch. Und gleichzeitig gibt’s immer wieder so kleine Momente, in denen ich laut lachen musste. Weil der Humor subtil und clever ist, nie aufgesetzt.
Und dann kommt am Ende dieser bittersüße Blick zwischen Ethan und Julia. Kein Kuss, kein dramatisches Wiedersehen. Nur ein Blick. Und ich saß da und hab gespürt: Das ist das echte Zeug. Das ist Kino, das was bleibt.
Vielleicht ist es gerade diese Kombination aus atemloser Action, verkorksten Gefühlen und funktionierender Gruppendynamik, die „Ghost Protocol“ für mich zu etwas Besonderem macht. Nicht nur der beste Teil der Reihe, sondern ein Reminder, dass auch Blockbuster Hirn und Herz haben können. Und vielleicht, nur vielleicht, braucht’s manchmal einfach eine kaputte Technik, ein paar verzweifelte Agenten und eine Menge Mut, um etwas wirklich Unmögliches möglich zu machen.
Beide Daumen hoch vom Mottinger. Bester Teil des Franchises.